GERMANY – Das Geschehen auf den Eisflächen der DEL stellt Medien, Fans und alle weiteren Beteiligten weiterhin vor Rätsel. Beim Blick auf die wöchentlichen Ergebnisse und die daraus resultierende Tabelle stellt sich die Frage, ob die Statistiken Beweis für einen hohe Leistungsdichte sind – oder sie nur den Verdacht nahelegen, dass einigen Protagonisten noch der nötige Ernst bei der Sache fehlt. Titelverteidiger Eisbären Berlin scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben und lieferte am vergangenen Wochenende eine weitgehend sehr konzentrierte Vorstellung ab. Nach ihrem Sieg in Wolfsburg am Donnerstag (4:3) nahmen sie am Sonntag zu Hause erfolgreich Rache für die peinliche Auftaktniederlage in Kassel (3:8) und überrollten die Huskies 9:4. Während die Eisbären-Offensive somit offensichtlich Betriebstemperatur erreicht hat, präsentiert sich Torwart Rob Zepp noch nicht zwingend in Bestform. In beiden Spielen ließ der 28-Jährige scheinbar haltbare Schüsse passieren. Trotzdem berief Nationaltrainer Uwe Krupp ihn für den bevorstehenden Deutschland Cup im November in den Kader. Berlin führt die Liga nun mit 14 Punkten aus sechs Spielen an. Auf Rang zwei mit elf Punkten und einer Partie weniger wissen die Augsburg Panther weiter zu beeindrucken. Coach Larry Mitchell und sein Team blicken ebenfalls auf ein perfektes Sechs-Punkte-Wochenende zurück. Einem 5:3 in Hamburg ließen die Bayern ein 4:2 gegen Köln folgen. Die Haie müssen sich daher mit zehn Punkten und Tabellenplatz drei begnügen. Was ihnen aber wahrscheinlich wichtiger ist: Mit einem 4:3-Overtime-Derby-Erfolg gegen die DEG Metro Stars am Freitag sicherten sich die Domstädter vorerst die Vorherrschaft am Rhein. Damit sind wir auch schon bei einem der größten „Sorgenkinder“ der Liga: Die Düsseldorfer verspielten am Sonntag eine frühe 2:0-Führung und verloren vor der enttäuschenden Kulisse von 4.007 Zuschauer gegen die letztplatzierten Straubing Tigers mit 2:3. Damit fielen sie auf Rang elf (7 Pkt.) zurück. „Das war mangelhafter kämpferischer Einsatz”, kritisierte Cheftrainer Harold Kreis, „und das habe ich in dieser Saison nicht zum ersten Mal so gesehen. Aber große Reden nützen nichts. Taten müssen her.“ Ähnlich die Stimmung in Mannheim: Obwohl die Adler eine vier Spiele dauernde Niederlagenserie am Sonntag mit einem 4:3-Arbeitssieg gegen die Hamburg Freezers beenden und sich damit auf Rang acht (8 Pkt.) verbessern konnten, zeigt sich Manager Marcus Kuhl weiter enttäuscht: „Einen derartigen Fehlstart habe ich mir nicht vorstellen können. Nach unserer erfolgreichen Vorbereitung ist die Enttäuschung umso größer. Aber wir werden in Ruhe weiterarbeiten, es wird keine großartigen Wechsel im Kader geben. Der Druck kommt immer von außen, vor allem den Medien.“ Derartiges kann derzeit in Hamburg beobachtet werden, wo die Freezers nach vier Niederlagen in Folge von der Spitze bis auf Platz 13 (6 Pkt.) abstürzten. „Es ist einfach frustrierend“, gesteht Trainer Paul Gardner. „Meine Jungs haben Einsatz gezeigt, aber uns fehlt einfach das nötige Quäntchen Glück.“ Es wird spannend zu beobachten, auf wessen Seite das Glück am kommenden Wochenende sein wird. Ausgehend von dem, was wir bisher erleben durften, wird es sich wohl erneut zu weitgehend gleichen Teil auf alle Teams verteilen … Contact: carstenvanzanten@prohockeynews.com

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